Das Programm
16:00 Uhr |
Eröffnung: Rückblick auf die Festivaltage 2020, Ausblick auf das Programm 2021 ... auf den Wegen zwischen den Bühnen: Radiotheater "Wie kann ich stehen in einer Welt, die kippt? Fragen an eine Generation, die vor 30 Jahren jung war." |
16:30 Uhr |
t.b.a. |
17:30 Uhr |
Lesung mit Julia Malik aus ihrem Debütroman Brauch Blau (2020) |
18:30 Uhr |
Musikalische Glückwunschkarte: Happy Birthday, Lubań! mit Jerzy Owczarz, Samuel Wagner, Christian Kühne und dem Scharwenka-Quartett |
19:00 Uhr |
Daniel Dorsch |
20:00 Uhr |
Carolina Eyck und das Scharwenka-Quartett |
21:00 Uhr |
OMG Schubert (Konstantin Dupelius und Justus Wilcken) mit ihrem Programm WTF 1770 in einer konzertanten Fassung |
22:00 Uhr |
Lesung mit Jaroslav Rudiš und dem Duo EVAN: aus Winterbergs letzte Reise und spannenden Kurzgeschichten Projektionen des Kollektiv Antikomplex |
Die Künstler:innen und Akteur:innen
Radiotheater am See "Wie kann ich stehen in einer Welt, die kippt? Fragen an eine Generation, die vor 30 Jahren jung war." (12+)
»Was ist denn mit den Leuten los? Was passiert da gerade, wenn im Fernsehen so viele Menschen gezeigt werden, die demonstrieren und die sich versammeln überall? Was wollen die überhaupt und warum sind die alle so aufgeregt? Es herrscht ein bisschen chaotische Stimmung.«
30 Jahre nach dem Fall der Mauer richtete das Theater o. N. zusammen mit 17 Schüler:innen der Thalia-Grundschule aus Berlin-Friedrichshain in einem forschend-dokumentarischen Theaterprojekt den Blick auf die, die in der damaligen Umbruchsituation 11 bis 15 Jahre alt waren.
Eine Produktion des Theater o.N. Berlin mit Schüler:innen der Thalia-Grundschule aus Berlin-Friedrichshain.
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Julia Malik besuchte 1997 bis 2001 die Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Sie war seitdem in vielen Theater- und Fernsehproduktionen aktiv, unter anderem in Trainspotting am Schauspielhaus Hamburg, als Jüdin von Toledo im Hans-Otto-Theater, als Protagonistin der zweiten Staffel von Verliebt in Berlin und in Schlechter Rat am Theater am Kurfürstendamm an der Seite von Uwe Ochsenknecht. Mit ihrem Debütroman Brauch Blau verlässt sie zwar den Kosmos der Darstellenden Künste nicht - im Zentrum der Erzählung steht eine Opersängerin, deren private Herausforderungen sich mit den Schicksalen ihrer Bühnenfiguren mischen - erschließt sich aber ein neues Genre.
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Der Pianist Jerzy Owczarz wurde 1989 in Bielsko-Biała geboren. Mittlerweile hat er nicht nur einen Masterabschluss der Karol Lipiński Musikakademie in Breslau, sondern schloss auch ein Musikwissenschaftsstudium an der Universität Breslau ab, das als Doktorand an der Musikakademie Posen fortsetzt. Als Musiker ist er auf der ganzen Welt aktiv, solistisch, kammermusikalisch und als Pädagoge. Vor allem seine Erkenntnisse zur Chopin-Interpretation veröffentlicht er regelmäßig als Artikel in Polen und Tschechien. Jerzy Owczarz gestaltet als künstlerischer Leiter des Musiksalons Wojnowice die „Niederschlesischen Musiksalons“, die seit 2015 in über 40 Konzerte und Meisterkurse in Polen, Tschechien, Deutschland und Österreich realisiert wurden.
Der in Görlitz geborene und in der Oberlausitz aufgewachsene Musiker und Kulturmanager Samuel Wagner sammelte seine ersten musikalischen Erfahrungen als Pianist, Perkussionist und Orchesterratsvorsitzender des Orchester Grenzenlos unter Wolfgang Behrend. Zudem absolvierte er eine Ausbildung zum Kantor bei Kirchenmusikdirektor Christian Kühne. Sein weiterer Weg führte ihn in Dresden von einem FSJ Kultur über das absolvierte Studium der Betriebswirtschaftslehre zur langjährigen Beschäftigung mit Ökonomie und Gemeinwohl. Als Pianist war er während dieser Zeit u.a. in der Dresdner Postrockband isolate tätig. Parallel begann er sein Engagement in der Oberlausitz und entwickelte den persönlichen Schwerpunkt der soziokulturellen Arbeit und transkulturellen Verständigung durch Mitarbeit bei bzw. Organisation von Workshops, Konzerten und Festivals. Derzeit studiert er in Leipzig Westslawistik und Musikwissenschaft und ist im Ambient Jazz Kollektiv fiber solus und als freier Pianist aktiv. Seit 2019 hat er die Projektleitung der Internationalen Messiaen-Tage Görlitz-Zgorzelec inne und ist seit 2020 Teil des künstlerischen Kuratoriums. 2018 führte ihn erstmalig das Engagement als Arrangeur und Dirigent zum "Kommen und Gehen" - Das Sechsstädtebundfestival!.
Christian Kühne ist Kirchenmusikdirektor in Löbau. Zentrale Mission seines Wirkens ist es, die menschen für die Musik, für das Singen und damti auch für den Glauben zu begeistern. Mit den Auftritten der Kantorei und den Konzerten in der Kirchgemeinde St. Nikolai ist er ein wichtiger Kulturmacher in der Stadt. Unter seiner Leitung werden jedes Jahr gemäß dem Kirchenjahr Requien und Oratorien aufgeführt. Auch zu Anlässen wie dem Tag der Sachsen und zum Reformationsjubiläum 2019 gestaltet Kühne besondere, herausfordernde Programme.
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Die Wurzeln des Sounds von Daniel Dorsch alias Mr Pi liegen in der Berliner Nachwendezeit, als die Clubs und Bars aus dem Boden schossen wie Pilze und Drum Machines und Synthesizer Nächte und Tage lang heissliefen. Nach musikalischen Ausflügen in die Welt der Klanginstallationen, der Theatermusik und als Mitglied verschiedener Bandprojekte: Madonna HipHop Massaker, Recorder, Herr Blum, ALP, stellt er seine Maschinen wieder auf die Bühne und überlässt sich der Dynamik seines analogen Instrumentariums.
So wie ein Entomologe Schmetterlinge fängt, so ist Mr Pi auf der ganzen Welt auf Sample-Jagd. Am Nil, in der Wüste, in einer katholischen Kirche in Tunis. Hier treffen O-Töne auf Beats und Bassläufe, experimentelle Musik transformiert sich zum Clubsound: eine Entführung in verschiedene musikalische Welten - mal wild, mal verspielt und immer tanzbar.
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Die deutsch-sorbische Musikerin und Komponistin Carolina Eyck zählt zu den weltweit führenden Interpreten auf dem Theremin. 2015 erhielt sie den ECHO Klassik in der Kategorie "Konzerteinspielung des Jahres". Im Alter von 16 Jahren entwickelte Eyck ihre eigene präzise 8-Fingerposition-Spieltechnik und veröffentlichte das erste umfangreiche Lehrbuch "Die Kunst des Thereminspiels". Ihre Technik wird inzwischen von Thereministen auf der ganzen Welt
angewendet und hat die Spielweise des Instruments revolutioniert.
Seit 2016 konzertiert Carolina Eyck mit ihrem innovativen Solo-Programm "Theremin & Voice". Kunstvoll übereinandergeschichtete Loops und Chöre, live auf der Bühne entwickelt, fliegen mit Hilfe eines Surround-Soundsystems synchron zu ihrer tänzerischen Performance durch den Raum. Angesiedelt zwischen Minimal Music und Progressiv Electronic lassen Carolinas melodische, teils festgeschriebene Kompositionen viel Raum für ihre virtuosen Improvisationen. Eycks Transkription von Ennio Morricones "The Ecstasy of Gold" wurde mehr als 15 Millionen Mal online angesehen. Gemeinsame Auftritte und Aufnahmen mit zeitgenössischen Künstlern aus verschiedenen Genres, wie Rocklegende Steve Vai, dem Singer-Songwriter Gotye, DJ Jeff Mills, dem Gitarristen Jim
Moginie, Tangerine Dream, dem Multi-Instrumentalisten Jacob Collier und dem Sänger Theo Bleckmann, inspirieren Eycks Spiel.
Das Scharwenka Streichquartett wurde 2018 von Musikern aus Polen und der Oberlausitz gegründet: Ireneusz Rapak und Annette Rössel – Violinen, Reka Szabo – Viola, Leon Szostakowski – Violoncello. Benannt ist das Quartett nach den Brüdern Philipp (1847-1917) und Xaver (1850-1924) Scharwenka. Beide waren als Komponisten, Musiker und Musikpädagogen tätig. Ursprünglich polnischer Herkunft gingen beide nach Berlin, wo sie u.a. ein Konservatorium gründeten. Im Zentrum der musikalischen Arbeit des Streichquartetts steht die Kammermusik der Scharwenka Brüder und ihrer Zeitgenossen. Darüber hinaus arbeitet es mit dem Pianisten Jerzy Owczarz zusammen um sowohl Werke für Klavierquintett als auch Klavier-Literatur mit Streichquartettbegleitung anstelle eines Orchesters aufzuführen.
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Der Schauspieler, Sänger und Komponist Justus Wilcken wurde 1989 geboren. Er absolvierte ein Schauspielstudium an der Universität Mozarteum Salzburg, auf das ein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin folgte, das er 2018 abschloss. Er arbeitete mit Armin Petras und Alvis Hermanis, 2013 wurde sein Stück "Herzblut" bei der Young Actors Week Salzburg gezeigt, 2015 debütierte er an der Mailänder Scala. Wilcken ist Mitglied des freien Kollektivs "Die Happy Few", war Stipendiat der internationalen Sommerakademie Venedig, ist Preisträger der Kammeroper Schloss Rheinsberg und Stipendiat der Zukunftsakademie Heidelberg.
Zuletzt erarbeitete er Komposition und Sounddesign für "Daumenregeln" von Iva Brdar (Regie: Wibke Schütt) am Schauspiel Stuttgart und die Musik für "Sieben Geister" am Theater Chemnitz sowie "Der zerbrochene Krug" am Düsseldorfer Schauspielhaus, beides in der Inszenierung von Laura Linnenbaum.
2018 gründete er mit Konstantin Dupelius das Duo "OMG Schubert". Im Herbst 2019 singt er den Don Giovanni in der Bearbeitung des STEGREIF.Orchesters. Zur Zeit erarbeitet er die Komposition für "Zeit aus den Fugen" am Schauspiel Hannover unter Laura Linnebaum. Das Stück wird die Spielzeit 2019/2020 eröffnen.
Konstantin Dupelius – Komposition, Klavier, Elektronik – wurde 1990 geboren. Seit dem Studium von Klavier, Jazz-Klavier und Musikpädagogik in Freiburg
(2010-2017) ist er freischaffender Musiker mit vielfältigem Profil und eigenen Projekten. Konstantin Dupelius ist derzeit Stipendiat im Programm der
Töpfer-Stiftung Concerto 21. Konstantin Dupelius sucht neue Wege in der Verbindung von Tradition und Gegenwart: um das klassische Klavier bilden Synthesizer und Elektronik eine Klangburg, mit der er bei seinen Konzerten und Projekten zu hören ist. Beim Solo-Progamm "Close to the Edge" bspw. beschäftigt er sich mit Rekompositionen klassischer Klavierwerke verschiedenster Epochen und reichert diese mit Elektronik und Improvisation an; im Lied-Duo "OMG Schubert" arbeitet er mit dem Sänger Justus Wilcken zusammen und lässt Schuberts Liederkosmos neu erklingen; mit dem Tubisten Jonas Urbat tritt er in der Formation PianoTubaTechno auf. Er ist Arrangeur und Pianist des #freesextetts, einer Kammerproduktion vom STEGREIF.Orchester.
Konstantin komponierte u.a. die Schauspielmusik für "Nathan der Weise" am Stadttheater Freiburg und arbeitet regelmäßig mit anderen Ensembles zusammen, wie z.B. 2016/17 mit dem BUNDESJUGENDBALLETT bei der Produktion "Makrokosmos" (Produktion des PODIUM Festival Esslingen). Eigene musikalisch-performative Formate realisiert er mit dem Verein Unconscious Collections, der sich mit zentralen politischen Fragen im europäischen Kontext auseinandersetzt – wie z.B. mit dem Umgang mit dem Balkankrieg in Sarajevo/Bosnien (u.a. 2019 beim Festival MESS in Sarajevo).
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Jaroslav Rudiš, geboren 1972, ist Schriftsteller, Drehbuchautor, Dramatiker, Publizist und Musiker. Er studierte Deutsch und Geschichte in Liberec, Zürich und Berlin und arbeitete u.a. als Lehrer und Journalist. Zu seinen Romanen zählen "Grand Hotel", "Die Stille in Prag", "Vom Ende des Punks in Helsinki" und "Nationalstraße" sowie sein Debüt "Der Himmel unter Berlin“ (2002), die alle auch in deutscher Übersetzung vorliegen. "Winterbergs letzte Reise” (Luchterhand Literaturverlag, 2019) ist der erste Roman, den er auf Deutsch geschrieben hat und wofür er für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war. Die Graphic Novel "Alois Nebel” entstand mit dem Künstler Jaromír 99. Der Kurzprosa-Band “Der Besuch von Herrn Horváth" (2018) wurde von Christian Thanhäuser illustriert und verlegt. 2012/13 hatte Jaroslav Rudiš die Siegfried-Unseld-Gastprofessur an der Humboldt-Universität zu Berlin inne. 2014 erhielt er für sein Werk den Usedomer Literaturpreis, 2018 wurde er mit dem Preis der Literaturhäuser ausgezeichnet, 2020 mit dem Chamisso-Preis/Hellerau. Seine Romane wurden in zehn Sprachen übersetzt, "Grand Hotel" und "Nationalstraße" sowie "Alois Nebel" wurden verfilmt. Als Musiker hat er mit der Kafka Band zwei Alben veröffentlicht: "Das Schloss" (2014) und "Amerika" (2019). Jaroslav Rudiš lebt in Berlin und in Lomnice nad Popelkou im Böhmischen Paradies.
EVAN, das Eva Vodickova und Ivan Paisrt und das sind Freundschaft, Freude, Musik, Gefühle, Energie und ein Versuch, ein paar bescheidene Arrangements der Weltmusik.
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Antikomplex versucht durch seine Arbeit zu einem Umdenken in der tschechische Gesellschaft beizutragen. Die Gruppierung bemüht sich um eine Gesellschaft, die sich aus wirklich freien und zugleich verantwortungsvollen Bürgern zusammensetzt. Unter Freiheit versteht sie keine Willkür, sondern die Fähigkeit, sich aus stereotypen Rollen der Mitglieder eines bestimmten Ethnikums, eines ökonomischen Systems, einer politischen Ideologie – kurzum, eines jeden auf sich bezogenen Systems – zu befreien. Die Mitglieder des Kollektivs versuchen Wege zu finden, über die sich Einzelne, aber auch die Gesellschaft, von der Auf-sich-Bezogenheit befreien können, in der die Menschheit lange Zeit durch die einseitige Betonung ihrer eigenen, nationalen Siege oder Niederlagen in der Vergangenheit oder des wirtschaftlichen Wachstums und persönlichen Konsums in der Gegenwart bekräftigt wurden.
Die Förderer
Gefördert durch den Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien.
Das Vorhaben wird gefördert durch die Stiftung für das sorbische Volk, die jährlich auf der Grundlage der beschlossenen Haushalte des Deutschen Bundestages, des Landtages Brandenburg und des Sächsischen Landtages Zuwendungen aus Steuermitteln erhält. | Projekt spěchuje so wot Załožby za serbski lud, kotraž dóstawa lětnje přiražki z dawkowych srědkow na zakładźe hospodarskich planow, wobzamknjenych wot Zwjazkoweho sejma, Krajneho sejma Braniborskeje a Sakskeho krajneho sejma. | Projekt spěchujo se wót Załožby za serbski lud, kótaraž dostawa lětnje pódpěru z dankowych srědkow na zakłaźe etatow, wobzamknjonych wót Zwězkowego sejma, Krajnego sejma Bramborska a Sakskego krajnego sejma.
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