Es war eine Revolution, die so manche Gemeinde auf eine Zerreißprobe stellte. Im Zuge der Haskalah, der jüdischen Aufklärung des 19. Jahrhunderts, näherten sich auch Ritus und Gesang der Gottesdienste den Vorbildern der Umgebungsgesellschaften in West- und Mitteleuropa an. Bis ins 20. Jahrhundert höchst umstritten war die Einführung der Orgel in die Synagoge. Das tonale Denken der christlichen Tradition mit Dur-Moll-Harmonie, Mehrstimmigkeit und Rhythmik wirkten wie ein „Korsett“, in das die musikalische Welt des offenen und takt-ungebundenen synagogalen Gesanges gepresst wurde, das aber dem Denken und Empfinden der liberalen Gemeinden vollkommen entsprach.
Das Konzert erschließt klassische Gesänge der deutsch-jüdischen liberalen Synagoge des 19. und des frühen 20. Jahrhunderts in Werken von Louis Lewandowski (1821-1894), Salomon Sulzer (1804-1890), Hermann Aaron Ehrlich (1815-1879), Leon Kornitzer (1875-1947) und Arno Nadel (1878-1943).
Besetzung
Jascha Nemtsov (Klavier)
Kantor Isidoro Abramowicz (Bariton)
Shulamit Lubowska (Sopran)
Yoed Sorek (Tenor)
Kooperation
Das Konzert wird realisiert in Kooperation mit dem Kulturforum Görlitzer Synagoge.
Förderer
#2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland e.V. aus Mitteln des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat
Das Konzert wird gefördert durch den Beauftragten der Sächsischen Staatsregierung für das Jüdische Leben.