Singen künftig Avatare unsere Lieder? Spielen Roboter Theater? Ist das Internet der „neue“ Kosmos? Und was hat das mit dem GOLEM zu tun?
GOLEM ist die Bezeichnung für eine Figur der jüdischen Literatur und Mystik. Dabei handelt es sich um ein aus Lehm gebildetes, stummes, Wesen, das oft gewaltige Größe und Kraft besitzt und Aufträge ausführen kann. Menschenähnliche Kunstfiguren – von Golems über mechanische Puppen bis zu humanoiden Robotern – beschäftigen die Menschen seit der Antike. Erfunden werden sie in der Regel als Diener oder Partner des Menschen – und wachsen ihren Schöpfern nicht selten über den Kopf. Sie verkörpern den Traum vom Vollendeten. Als Synonym steht die jüdische Sagengestalt GOLEM aus dem 16. Jahrhundert für Künstliche Intelligenz, für Superrechner, Musikplattformen, für das Klonen, für Theater, Literatur und vielem mehr. Algorithmen spenden Trost und Zerstreuung, sie sorgen für Nahrung, regeln Verkehr, koordinieren Belohnungen und entscheiden über Ja oder Nein! Der Golem verkörpert den menschlichen Übermut, seine Vermessenheit und die schöpferische Anmaßung in der heutigen Zeit wie keine andere Gestalt der Menschengeschichte!
„Lanterna futuri“ und das Education Projekt des „Kommen und Gehen“ - Das Sechsstädtebundfestival! möchten in einer „Summer Academy“ den künstlerischen Bogen vom Wunschdenken verschiedener Generationen ins Jetzt spannen und dabei auf die klassischen und modernen Möglichkeiten von Theater, Musik und Film zurückgreifen! Dabei möchten wir Rahmen sprengen, neue Verbindungen zwischen Klassik und Popkultur suchen und von Profis lernen!
Dass dem GOLEM in dieser Auseinandersetzung eine Hauptrolle zukommt ist kein Zufall: Wir feiern in diesem Jahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland und freuen uns darüber, über die Sagengestalt des GOLEM auch zeitgenössische Blicke in die Traditionen, Musik und Mystik jüdischen Lebens werfen zu können.
Künstlerische Leitung
Viola Schmitzer (Horn)
Ewa Galica (Schauspielerin und Regie)
Karine Bravo (Video)
Jonas Urbat (Tuba und Elektronik)
Friedrich Mittekill (Multimedia)
Falk Schönfelder (Klavier und Elektronik)
Nico Gubsch (Film)
Tadek Ratuszniak (Schauspieler und Regie)
Hans Narva (Bass und Gesang)
in Kooperation mit
Hillersche Villa e.V.: Projekt Lanterna Futuri
gefördert durch
Bundesmusikverband Chor und Orchester e.V.: Kultur macht stark!
Deutsch-polnisches Jugendwerk
Deutsch-Tschechischer Zukunftsfond